Der Vorfall, bei dem Klimaaktivisten Tomatensuppe auf ein berühmtes Gemälde von Van Gogh warfen, hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt und eine hitzige Debatte ausgelöst. In diesem Artikel beleuchte ich die Ereignisse, die Hintergründe der Aktivisten und die weitreichenden Folgen dieser umstrittenen Aktion detailliert und faktenbasiert.
Klimaprotest mit Tomatensuppe Das Wichtigste zum Angriff auf Van Goghs Gemälde
- Was geschah: Im Oktober 2022 bewarfen Aktivisten Van Goghs „Sonnenblumen“ in der National Gallery in London mit Tomatensuppe.
- Wer dahintersteckt: Die Aktion wurde von der Klimaschutzgruppe „Just Stop Oil“ durchgeführt, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.
- Schäden am Kunstwerk: Das Gemälde selbst blieb dank einer Schutzverglasung unversehrt; lediglich der Rahmen wurde leicht beschädigt.
- Die Folgen: Der Vorfall löste eine weltweite Debatte aus, führte zu Nachahmungstaten und verschärften Sicherheitsmaßnahmen in Museen.

Der Tomatensuppen-Angriff: Was genau in London geschah
Im Oktober 2022 ereignete sich in der renommierten National Gallery in London ein Vorfall, der die Welt in Atem hielt. Zwei Aktivistinnen der Klimaschutzgruppe „Just Stop Oil“ betraten den Raum, in dem Vincent van Goghs ikonisches Gemälde „Sonnenblumen“ ausgestellt ist. Ohne Vorwarnung schleuderten sie den Inhalt zweier Dosen Tomatensuppe auf das weltberühmte Kunstwerk. Unmittelbar danach klebten sie sich an der Wand unter dem Gemälde fest und riefen Parolen, um ihre Forderung zu untermauern: Die britische Regierung müsse alle neuen Lizenzen für Öl- und Gasprojekte sofort stoppen. Ihr erklärtes Ziel war es, maximale mediale Aufmerksamkeit für die Klimakrise und ihre Anliegen zu generieren, und das ist ihnen zweifellos gelungen.
War Van Goghs Meisterwerk wirklich in Gefahr?
Die Frage, ob Van Goghs Meisterwerk durch den Tomatensuppen-Angriff tatsächlich in Gefahr war, beschäftigte viele Menschen. Glücklicherweise kann ich hier Entwarnung geben, auch wenn die Aktion zweifellos schockierend war:
- Das Gemälde „Sonnenblumen“ war durch eine Schutzglasscheibe gesichert. Diese Vorkehrung ist in vielen Museen Standard, um wertvolle Kunstwerke vor physischen Schäden und Umwelteinflüssen zu schützen.
- Der tatsächliche Schaden beschränkte sich auf den Rahmen des Gemäldes, der leicht beschädigt wurde, und die Schutzverglasung, die gereinigt werden musste. Das Kunstwerk selbst blieb unversehrt.
- Der geschätzte Wert des Kunstwerks liegt bei über 84 Millionen Euro, was die Sorge um seine Unversehrtheit verständlich macht. Ein Verlust wäre ein unermesslicher Schaden für das kulturelle Erbe der Menschheit gewesen.
- Als direkte Reaktion auf diesen und ähnliche Vorfälle haben Museen weltweit ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft, um zukünftige Angriffe zu verhindern und ihre wertvollen Sammlungen besser zu schützen.

Vandalismus oder legitimer Protest: Die weltweite Debatte
Der Tomatensuppen-Angriff auf Van Goghs „Sonnenblumen“ löste eine intensive und oft polarisierende Debatte aus. Ich habe festgestellt, dass sich die Meinungen dazu stark spalten:
| Argumente für den Protest | Argumente gegen den Protest |
|---|---|
| Die Dringlichkeit der Klimakrise erfordert drastische und unkonventionelle Maßnahmen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Politik zu erregen. | Der Angriff auf unersetzliche Kulturgüter wird als Vandalismus verurteilt und ist respektlos gegenüber der Kunst und den Künstlern. |
| Traditionelle Protestformen werden oft ignoriert; solch provokante Aktionen sind notwendig, um das Thema Klimawandel in die Schlagzeilen zu bringen. | Solche Aktionen sind kontraproduktiv für das eigentliche Anliegen des Klimaschutzes, da sie Sympathien verspielen und die Bewegung diskreditieren. |
| Die Aktivisten zielten nicht auf die Zerstörung des Kunstwerks ab, sondern auf die Erzeugung von Aufmerksamkeit für eine existenzielle Bedrohung. | Die Museen und ihre Mitarbeiter werden unnötig belastet, und die Sicherheit der Kunstwerke muss mit hohem Aufwand gewährleistet werden. |
| Kunstwerke sind oft Symbole für gesellschaftliche Werte, und ein Angriff darauf kann als Metapher für die Bedrohung unserer gesamten Lebensgrundlagen verstanden werden. | Es gibt viele andere Wege des Protests, die nicht die Zerstörung oder Beschädigung von Eigentum beinhalten und effektiver sein könnten. |
Interessanterweise inspirierte der Vorfall in London ähnliche Aktionen in anderen Museen weltweit. So bewarfen Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" im Museum Barberini in Potsdam ein Gemälde von Claude Monet mit Kartoffelbrei, was die Debatte weiter anheizte und zeigte, dass die Methode der Aufsehen erregenden Kunst-Attacke Schule machte.
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Die konkreten Folgen des Protests
Die Aktion der „Just Stop Oil“-Aktivistinnen hatte eine Reihe direkter und indirekter Konsequenzen, die weit über den Moment des Protests hinausgingen. Aus meiner Sicht lassen sich diese Folgen wie folgt zusammenfassen:
- Juristische Konsequenzen für die Aktivistinnen: Die beteiligten Aktivistinnen wurden wegen Sachbeschädigung angeklagt. Sie wurden später zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt, was die rechtlichen Grenzen solcher Protestformen deutlich machte.
- Praktische Änderungen in Museen: Als Reaktion auf diesen und weitere Vorfälle verschärften viele Museen weltweit ihre Sicherheitsmaßnahmen erheblich. Dazu gehören strengere Taschenkontrollen am Eingang, eine verstärkte Überwachung der Ausstellungsräume und die Überprüfung der Schutzvorkehrungen für besonders wertvolle Kunstwerke.
- Die anhaltende öffentliche Diskussion: Der Vorfall hat eine dauerhafte Debatte über die Wirksamkeit, Legitimität und die ethischen Grenzen von Klima-Protestformen ausgelöst. Diese Diskussion hält bis heute an und beeinflusst, wie Aktivismus wahrgenommen und bewertet wird.